„Wer nicht reist, nicht liest, nicht Musik hört, nichts Positives an einem selbst findet, stirbt langsam.”

Nun, so sehr ich Pablo Neruda als Dichter und Denker bewundere, würde ich wohl keine derartig drastische Folgerung formulieren. Auch wenn ich sagen muss: Da ist schon etwas Wahres dran.

Denn Reisen ist nicht gleich Reisen. Und Sterben nicht gleich Ableben.

Auf Nerudas Spuren

Als treuer Leser meines Blogs wissen Sie, dass ich mit meiner Frau vor einiger Zeit eine längere Entdeckungsreise nach Südamerika gemacht habe. Genauer durch Argentinien, Bolivien und Chile – und unter anderem auch in die chilenische Stadt Valparaíso mit dem Denkmal meines Lieblingsdichters Pablo Neruda. Hier wollten wir meinen Geburtstag in aller Ruhe feiern. In meinem Kopf sah ich schon die Bilder vor mir und freute mich unbändig auf diesen Höhepunkt unseres Urlaubs. Doch irgendetwas stimmte nicht. 

Erst dachte ich, es seien Fliegen, die sich im Fahrtwind immer mehr auf meinem Visier und meiner Kleidung sammelten. Doch dann wurde ich eines Besseren belehrt: Es waren Ölspritzer, die durch einen Defekt in der Dichtung freigesetzt wurden und auf meinen Körper prasselten, bis ich komplett verschmiert war. Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt ging das Motorrad meiner Frau kaputt. Zunächst dachten wir noch daran, es bis zur nächsten Stadt zu versuchen. Aber das rote Leuchten der Öllampe zeigte an, dass wir keinen Meter mehr weiterfahren durften. Heiß brannte die Sonne auf uns, die wir in unserer Kluft frustriert neben unseren Maschinen standen. Ich war auf einmal total ausgebremst und ratlos, wie es weitergehen sollte. 

Wir fühlten uns schlecht, denn unser schöner Plan war in Gefahr. Was jetzt? War unser Urlaub schon vor dem Höhepunkt zu Ende?

Reisen fürs Leben

Doch dann wagten wir einen ungewöhnlichen Schritt: Wir entschlossen uns bewusst zu bleiben. Hier, wo wir eigentlich gar nicht sein wollten. Wir entschleunigten – mit ungeahnten Auswirkungen. Denn als wir uns entschlossen zu bleiben, begann unsere Reise erst so richtig. Weil wir unsere Erwartungen auf null drehten. Nur so konnten wir voll und ganz ins Leben eintauchen, uns auf Land und Leute einlassen. 

Denn Leben hängt eben nicht nur davon ab, ob Ihr Herz schlägt, Ihr Gehirn mit Sauerstoff versorgt wird und Ihr Atem regelmäßig geht. Es sind die kleinen und großen Erfahrungen, die Reisen in die Ferne genau wie die Entdeckungsreisen zu sich selbst, die das Leben erst zum Leben machen.

Und wenn Sie jetzt wissen wollen, wie unsere Reise weiterging, dann schauen Sie doch einfach in mein kostenloses E-Book „Sehnsucht im Tank. Was das Reisen Sie übers Ankommen lehrt“.

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