Vor einigen Wochen war ich mal wieder auf einer Reise. Diesmal ging es nach Rotterdam. Nicht etwa, um mich in der holländischen Hafenstadt dem Sightseeing und Shopping hinzugeben. Nein, ich machte mit neun anderen Personen eine Reise ins Potenzial und wir durften dabei Street Art nicht nur betrachten, sondern auch selbst sprühen und malen.

Wenn Sie sich nun fragen, was Street Art mit Ihrem Potenzial zu tun hat, dann kann ich Ihnen schon mal kurz und knapp sagen: eine ganze Menge. Denn wie in unserer Reisegruppe beobachte ich auch im Unternehmenskontext und in meinen Coachings immer wieder, dass sich Menschen Barrieren und Unsicherheiten in den Weg stellen, die sie selbst beheben können.

„Dürfen wir das?“

Als wir in Rotterdam ankamen, sogen wir zunächst einmal die einzigartige Stimmung und den Flair der Stadt ein. Rotterdam ist keine normale europäische Stadt – hier finden Sie neben den drei Häfen eine interessante Mischung aus alt und modern und freundliche, offene Menschen, die sich im Alltag scheinbar kaum von der Hektik einholen lassen. Und Sie finden einen Street-Art-Parcour, in dem sich nicht nur Künstler austoben dürfen, sondern auch Menschen wie Sie und ich.

Genau hier im Street-Art-Parcour offenbarten sich sehr schnell die Hemmungen meiner Mitreisenden. Jeder hatte noch das Malen aus dem Kunstunterricht von früher im Kopf. Und der öffentliche Rahmen tat das Weitere: „Dürfen wir das überhaupt an einer städtischen Wand?“ Natürlich durften wir. Die Gemeinsamkeit der Aktion konnte dann doch alle davon überzeugen, dass sie einfach loslegen, sich einfach ausprobieren können.

Bahnbrechend

Nur so konnten wahnsinnige Sachen entstehen. Jeder war vertieft und konzentriert, war ganz bei sich und seinen Ideen. So hatte niemand mehr die Frage im Kopf, wann Street Art Kunst und wann sie nur Schmiererei ist. Jeder war neugierig und interessierte sich für den Umgang mit den verschiedensten Materialien, wollte sich ausprobieren an Formen, Farben und Schriftzügen. Und jeder schaute neugierig, was die anderen auf die Wand brachten.

Es konnte sich Bahn brechen, was in jedem einzelnen schlummerte, aber durch bloßes Gedankenjonglieren im Kopf bisher nicht zutage kommen konnte. Denn das Aufmalen jenseits des gewohnten und normalen Kontextes des Alltags hatte den Gedanken gegenständlich gemacht. 

Raus in die Welt

Natürlich ist ein solches Bild vergänglich – ganz besonders, wenn Sie es in Rotterdam an eine öffentliche Wand innerhalb eines Street-Art-Parcours malen. Doch es geht mir dabei viel weniger um das Bild an sich, sondern um die Handlung des Malens. Denn im Tun entwickelt sich das Potenzial. Dieses bleibt Ihnen und wirkt sich auf Ihr Leben und Ihren Arbeitsalltag aus.

Beim Malen oder Potenzialwecken gibt es kein Rezept. Niemand kann Ihnen sagen, wie Sie malen, wie Sie Ihre Ideen und Gedanken vergegenwärtigen sollen. Doch allein durch das Verlassen des normalen Kontextes – ob räumlich auf einer Reise oder auch schon im Coaching oder in den eigenen vier Wänden durch das Aufmalen oder Aufschreiben einer Idee –, weg also von den gängigen Mustern, überspringen Sie den bloßen Nutzengedanken. Und können Ihr Potenzial wecken.

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